Was ist smart an einer Baugenossenschaft?

Im Gespräch mit Franz-Bernd Große-Wilde, Spar- und Bauverein eG Dortmund.

In dieser Folge des Smart and the City Podcasts sprechen wir mit Franz-Bernd Große-Wilde, dem Vorstandsvorsitzenden des Spar- und Bauvereins e.G. Dortmund, über Genossenschaften in der Immobilienwirtschaft. Genossenschaften ermöglichen es, gemeinschaftlich langfristige und nachhaltige Entscheidungen zu treffen, und haben oft zusammenhängende Quartiere mit verschiedenen Architekturstilen und einer breiten Mitgliedschaft. Sie begleiten Projekte über den gesamten Lebenszyklus, sind unabhängig von politischen Interessen sowie externen Anteilseignern und können erwirtschaftete Gewinne im Kreislauf der Genossenschaft halten.

Foto: Franz-Bernd Große-Wilde, Spar- und Bauverein eG Dortmund

Vorteile für Genossinnen und Genossen

Für Mieter, oder Genossen, bietet die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft viele Vorteile, wie zum Beispiel die Sicherheit eines Verkaufs der Genossenschaft, eigene sprachliche Konventionen und die Möglichkeit, langfristig Teil der Gemeinschaft zu sein.

Der Spar- und Bauverein e.G. Dortmund

Der Spar- und Bauverein e.G. Dortmund zeichne sich durch sein besonders Engagement als smart aus, so Große-Wilde. Man habe ganze Quartiere im Bestand und könne durch langjährige Vertragsbeziehungen smarte Lösungen entwickeln. Man optimiere die energetische Versorgung der rund 12.000 Immobilien und arbeite an der Umstellung von Gas-Einzelthermen auf Fernwärme, um die Energieeffizienz zu verbessern.
Im Bereich der Nachhaltigkeit sei man zertifiziert und arbeite mit verschiedenen Partnern zusammen, um die Nachhaltigkeit der Arbeit zu messen und zu bewerten.

Soziale Aspekte und sozialer Zusammenhalt

Große-Wilde stellt heraus, dass der Spar- und Bauverein e.G. Dortmund Wert auf soziale Aspekte und den sozialen Zusammenhalt in den Quartieren legt. Man habe vielfältige Angebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen, wie zum Beispiel junge Menschen, Studenten sowie Familien und setze sich für Sicherheit, Sauberkeit und Kommunikation ein, um ein positives Image im Quartier zu schaffen. Durch Einbindung der Bewohner in unterschiedliche Initiativen werde eine verbesserte soziale Integration und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl angestrebt.

Autoverkehr in den Wohngebieten minimieren

Die Genossenschaft arbeitet daran, den Autoverkehr in den Wohngebieten zu minimieren und Parkplätze zentral anzubieten. Große-Wilde verweist auf eigene Initiativen wie Lastenräder und E-Mobilität. So möchte man auch weiterhin den Bedürfnissen der Genossenschaftsmitglieder gerecht werden und regelmäßig nach deren Wünschen und Bedürfnissen hinsichtlich der Logistik in den Quartieren fragen.

Wohnen als komplexes Thema

„Wohnen ist ein komplexes und lebendiges Thema, das ständige Weiterentwicklung erfordert, so Große-Wilde. Trotz begrenzter finanzieller Mittel sei man gut aufgestellt, um die Bewohnerinnen und Bewohner zufriedenzustellen. Insgesamt betrachte der Spar- und Bauverein e.G. Dortmund die Umsetzung ihrer Ziele als großes Arbeitsfeld, das fortwährend angepasst und verbessert werden muss. Die Genossenschaftsarbeit wird als sinnstiftend angesehen.

Expertise und Projekte des Spar- und Bauverein e.G. Dortmund

Gegründet 1893 in einer Dortmunder Gaststätte, zählt der Spar- und Bauverein eG Dortmund heute zu den fünf größten Baugenossenschaften Deutschlands. Über 21.000 Mitglieder leben in den fast 12.000 Wohnungen, die über das gesamte Dortmunder Stadtgebiet sowie Unna und Holzwickede verteilt sind. Charmante, restaurierte Altbauwohnungen gehören dabei ebenso zum Portfolio, wie der nachhaltige Neubau mit Mehrgenerationen-Wohnkonzept. Damals wie heute steht stets die Gemeinschaft im Vordergrund: Die Sparbau Dortmund bietet seinen Mitgliedern bezahlbares Wohnen in einer solidarischen Gemeinschaft. Die eigens 2021 gegründete SPARBAU-Stiftung verstärkt und bündelt die einzelnen Engagements, wie Nachbarschaftstreffs, Quartiersmanagement und eine professionelle Sozialberatung.

Seit dem Jahre 2015 hat sich die Spar- und Bauverein eG dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex verschrieben. Die regelmäßige und erfolgreiche Re-Zertifizierung bildet einen Orientierungspunkt der Genossenschaftsarbeit. 2021 etabliert die Genossenschaft ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement als Teil des Leitbildes. Jedes Jahr fließen größere zweistellige Millionenbeträge in die Modernisierung des Bestands unter dem Gesichtspunkt einer ganzheitlichen Quartiersentwicklung, mit der Werte im Bestand bewahrt werden und Wohnkomfort verbessert wird. Dabei verliert der Spar- und Bauverein seine Mieter und Mitglieder nicht aus dem Blick und bietet, trotz der hohen Investitionssummen kostengünstige Mieten an.

Kurz-Vita von Franz-Bernd Große-Wilde

Zitat: „Nur wer seinen Mietern zuhört, kann die gesellschaftlichen Veränderungen wahrnehmen und Lebensräume für morgen schaffen. ”
Franz-Bernd Große-Wilde ist seit 2001 im Vorstand der Spar- und Bauverein eG Dortmund tätig, seit 2006 als Vorstandsvorsitzender. Der Dipl. Kaufmann ist Absolvent der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, der Führungsakademie der Wohnungswirtschaft (FWI; heute EBZ Business School) und Chartered Member of RICS. Seit Anfang der 90er Jahre ist er in der Wohnungswirtschaft tätig. Neben seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Wohnungsunternehmen (ADW) bringt er seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz auch in die zentralen Institutionen der Branche ein. So ist er u. a. in seiner Tätigkeit als GdW-Verbandsratsvorsitzender seit 2014 im engen Austausch mit dem Bundesverband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Im Verein „Wohnen in Genossenschaften e. V.“ treibt er die genossenschaftliche Forschungsarbeit für die Wohnungswirtschaft voran. Die innovative und mitgliederorientierte Weiterentwicklung der Branche steht dabei stets im Mittelpunkt seines Wirkens.

Weitere Info

www.sparbau-dortmund.de
www.smartcity-podcast.de
www.ruhrpodcast.de
www.durian-pr.de